„The new TLC are German, pass it on”

Wenn sich deutsche Rapper auf dem amerikanischen Markt versuchten, war das Ergebnis meist peinlich, siehe die Kollaborationen zwischen Uhrenbesitzer Flavor Flave und Dschungelcamper DJ Tomekk. Oder Shaolin-Mönch RZA und Jesusrapper Xavier Naidoo. Die Hamburger R'n'B-Sängerin Ace Tee beweist, dass es gar keiner großen Features benötigt, einzig und allein der Musik-Demokratisierer Youtube kann reichen.

Als sie im Frühjahr mit ihrer Debütsingle „Bist du Down?“ an den Start ging wurden auf einmal die Kommentarspalten mit Englisch gefüllt. Von Hypemaschinen wie The Fader und der Vogue aufgegriffen hat es der Track zum Welterfolg gebracht. Ihre eigene H&M-Modekollektion steht schon in den Startlöchern. Läuft bei ihr.

Ace Tee weiß wie man einen Vibe transportiert. Im knalligen Musikvideo verkörpert sie die anhaltende 90er-Jahre-Retro-Welle par excellence: Cornrows, T-Shirts von FILA und Stüssy, Rap unter einer S-Bahn-Brücke. Die Lo-Fi-Klänge aus der Beatmachine des Produzenten plusma geben dem Song den passenden Lo-Fi-Vibe.

„If you sit with us, you will smile the whole time“, sagte die Sängerin jüngst in einem Interview. Dies nimmt man ihr nicht nur ab, weil diese Einstellung so wunderbar-kitschig in die 90s-Identität passt, sondern auch, weil Ace Tee wirklich gerne lacht. Vielleicht sorgte diese herausragend gute Laune in grauen Zeiten für den Erfolg. Real Talk: Bei so viel entspannter Coolness sind wir auf jeden Fall down. Rund um den Atlantik wird das Debutalbum heiß erwartet – es erscheint eine Woche nach dem Fuchsbau Festival. DJ Tomekk ist vergessen.