@BorninFlamez.authentic ist das Facebook-Handle dieses*dieser mehrmenschlichen Pop-Künstler*in aus dem Nirgendwo. Und allein das ist ja schon lustig: Sich Masken aufsetzen, die mal aussehen als seien sie gerade von den Mai-Krawallen in Berlin geklaut oder aus dem Kaffeesilber eines Prinzens in, sagen wir: Bückeburg, geschweißt worden. Authentisch ist alles, bloß nicht das, würden die Verteidiger*innen einer vermeintlich ehrlichen Popmusik argumentieren. Hier versteckt jemand sein*ihr wahres Gesicht! Aber halten wir es doch ein für alle Mal fest: Pop ist nicht authentisch. Pop ist ein Spiel aus Symbolen, geheimnisvoll und irritierend, ja, anti-authentisch. Ein Angebot an Identitäten, an Möglichkeiten sich selbst in die Musik hineinzuprojizieren. Born In Flamez zeigt nahezu paradigmatisch, wie das geht. In seiner*ihrer Maske (silber) spiegelt sich der*diejenige, der*die hineinschaut, in seiner*ihrer Maske (schwarz) spiegelt sich nichts. Dazu Musik, die zugänglicher ist als erwartet. Im Maschinenraum der Identitäten dampft es, tiefe Bässe im wummernden Modeselektor-Modus, häufig Gesang, ein Gefühl von Dub. Auch ein bisschen Glitzer. Es lebe die Fälschung.