Digitize Human Rights
55 Millionen Flüchtlinge am Ende des 2. Weltkrieges waren für Hannah Arendt der Beweis, dass die Menschenrechte der „Inbegriff eines heuchlerischen oder schwachsinnigen Idealismus“. Illegale, Staatenlose, Geflohene hätten nicht nur keinen Zugang zu den Menschenrechten, sondern nicht einmal das Recht, Rechte zu haben, weil die Welt nationalstaatlich organisiert sei. Demnach seien die Menschen nicht per se gleich, sondern könnten nur durch gemeinsame Anstrengung erst zu Gleichen gemacht werden. Heutzutage stehen wir auf der einen Seite vor einem freien Warenverkehr bei gleichzeitiger Abschottung vor Migrant*innen und Schutzsuchenden. Die andere Seite: die territorialen Grenzen des Nationalstaates werden weiter aufgeweicht, die Einflussbereiche erstrecken sich weiter als die Landesgrenzen, so auch die Möglichkeit durch digitale Medien politische Entscheidungen über den Erdball hinweg beeinflussen zu können. Wie ließen sich das Recht, Rechte zu haben digitalisieren? Welche Kritik wird aus heutiger Sicht gegen die Menschenrechte geäußert?
Drei Vorträge beleuchten und diskutieren die Krise und Kritik an den Menschenrechten, sowie mögliche Irr- und Auswege durch digitale Plattformen.